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Pressemitteilung vom 9. August 2001

Bayerische Motoren Werke AG (BMW) und die Zukunft Leipzigs

Welche Auswirkungen sind durch die Ansiedlung des bayerischen Automobilkonzerns im Gewerbeimmobilienbereich Leipzig zu erwarten?


Am 18. Juli 2001 hat der Weltkonzern BMW seine Entscheidung für einen geeigneten Produktionsstandort getroffen: Aus mehr als 250 Standortvorschlägen in Europa ging die Stadt Leipzig als Sieger hervor. Eine gute Wahl aus Sicht des Konzernvorstandes, und eine um so bessere für Leipzig und die Region. So ist nach der Ansiedlung der Porsche AG im Güterverkehrszentrum die Akquisition von BMW ein weiteres Paradebeispiel für das heutzutage mehr und mehr an Bedeutung gewinnende Public-Private-Partnership, wie es zum Beispiel in den USA weit verbreitet ist. Ein derartiges Aktionsbündnis zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft zeichnet sich aus durch die politische Weichenstellung, die privatwirtschaftliche Investitionsentscheidung und eine flexible Verwaltung.

Diesbezüglich waren die wirtschaftspolitischen und wirtschaftsfördernden Aktivitäten der Stadt schon frühzeitig darauf angelegt, eine Trendwende von der Deindustrialisierung zu einer Reindustrialisierung zu erzielen. Mit der Entwicklung neuer Gewerbegebiete hat die Stadt Leipzig attraktive Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Investoren, vor allem für das produzierende Gewerbe, geschaffen. Nicht umsonst hat der Vorstandsvorsitzende der BMW AG Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg betont, dass gerade diese günstigen Rahmenbedingungen den entscheidenden Ausschlag für den Standort Leipzig gegeben haben.

Die Schlüsselinvestition der Stadt Leipzig in das 600 ha grosse Gesamtareal verdeutlicht die Dimension der geplanten Industrieanlage "Industriepark Leipzig-Nord". Durch derartige industrielle Engagements ziehen in der Regel weitere Investoren wie Zulieferer, Logistikdienstleister und Serviceunternehmen nach. Die Stadt Leipzig kann somit 2-3 weiteren Grossinvestoren ausreichend Reserveflächen zur Ansiedlung bieten. (siehe Abb.1)

Abbildung 2
Abb. 1 - Gewerbeflächenverteilung Leipzig

Der "Industriepark Leipzig-Nord" , in dem sich das 208 ha umfassende Areal des neuen BMW-Werks befindet, liegt nördlich der A 14 auf den Feldern der Gemeinden Plaussig, Seehausen, Hohenheida und Merkwitz. Die sehr gute Infrastruktur des Leipziger Nordens wird durch die geplante Investition in Höhe von 102 Mill. Euro in die Erschliessung des Industrieparks Leipzig-Nord und in die lokale Infrastruktur nochmals erheblich aufgewertet. Im Vergleich zu den Ausgaben des städtischen Haushaltes in Höhe von 511 Mill. Euro während der letzten 10 Jahre für die Infrastruktur wird der Stellenwert der BMW-Ansiedlung für Leipzig ausdrücklich unterstrichen.

Auf Grund der absehbare n Neuansiedlungen, u.a. von Zulieferern, Logistikdienstleistern und Serviceunternehmen lässt sich insbesondere eine weitestgehende Auslastung des Industrieparks Leipzig-Nord bis zum Jahre 2005 prognostizieren. In Regensburg beispielsweise setzte BMW von Anfang an auf Just-in-Time-Fertigung, woraus im Grossraum dieser Stadt etwa 30 Zulieferfirmen hervorgingen.

In die Gewerbegebiete Torgauer Strasse und Nordost (ca. 220 ha) wurden in den letzten Jahren insgesamt rund 140 Mill. DM investiert und eine Nettofläche von ca. 130 ha hochwertig erschlossen. In diesem Gebiet wurden bisher vorwiegend Unternehmen des produzierenden Gewerbes, Dienstleistungsunternehmen für die gewerbliche Wirtschaft und Grosshandelsunternehmen angesiedelt. Ausgewählte Grossinvestoren sind u.a. MAN-Takraf, BASF, Klett, Heidelberger Druckmaschinen, Siemens und Mercedes Benz Nutzfahrzeuge.

Ein weiteres Areal im Norden Leipzigs ist das Gewerbegebiet Zschortauer Strasse, welches sich in Nord (36,8 ha) und Süd (50,0 ha) teilt. Etwa 5,7 ha sind Reservefläche im Privateigentum und zum Teil in städtischen Besitz.
In der Region Leipzig gibt es ein umfassendes Angebot an gewerblichen Flächen (derzeit über 2.500 ha Bruttobauland). Suchende können demnach leicht teil- und vollerschlossene Bauflächen unterschiedlichster Ausprägung sowie zahlreiche Gewerbehöfe für Produktions-, Logistik-, Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe über die auf Gewerbeflächen der Stadt Leipzig spezialisierte Graf Solms • Investvermittlung finden.

Die räumliche Veranschaulichung des städtischen Territoriums lässt eine signifikante Verteilung der Gewerbeflächen zugunsten des Leipziger Nordens erkennen. Der Süden weist demgegenüber momentan noch infrastrukturelle Defizite auf. Daher hat die Fertigstellung der A 38 oberste Priorität. Infolge der BMW-Entscheidung hat das Bundeskanzleramt die Fertigstellung der A 38 (Südumgehung und den Anschluss an die A 7 in Göttingen) bis spätestens 2004 zugesagt.Das Autobahndreieck (A 9, A 14 und A 38) wird dann die umliegendenstrukturschwachen Gebiete um Leipzig ausgleichen.

Dem mittlerweile grossen Angebot an gewerblichen Reserveflächen stand bis dato ein relativ geringer Flächenumsatz gegenüber: lediglich 25 Kauffälle im Jahr 2000, ein Flächenumsatz von knapp 15 ha und ein Geldumsatz von rund 24,4 Millionen DM. In Anbetracht der Entwicklung des Flächenumsatzes unbebauter Gewerbegrundstücke in den letzten Jahren und unter Einbeziehung des Grundstückskaufes seitens BMW (208 ha) ergibt sich für das Jahr 2002 ein zu erwartender Flächenumsatz von etwa 227 ha (siehe Abb. 2). Gleichermassen wird der Geldumsatz in diesem Segment infolge der Schlüsselinvestition rapide ansteigen.

Abbildung 2
Abb. 2 - Entwicklung des Flächenumsatzes unbebauter Gewerbegrundstücke

Grundsätzlich schätzt der traditionsreiche Automobilkonzern BMW die Nähe von Wirtschaft und Wissenschaft . So gelang es BMW in Regensburg an der dortigen Universität und der Fachhochschule neue Studiengänge einzurichten, die direkt auf eine spätere erfolgreiche Laufbahn bei der BMW-Group abzielen. Wenn dies auch in Leipzig zum Tragen käme, würden die entsprechenden, auf begrenztem Raum überwiegend im Stadtzentrum angesiedelten Fachbereiche der Universität langfristig gesehen ebenso expandieren.

Für den hiesigen Arbeitsmarkt , der sich gegenwärtig durch eine grundsätzlich vergleichsweise hohe Arbeitslosenquote von etwa 19,5 % auszeichnet (Stand: April 2001), ergeben sich ebenfalls positive Effekte . Legt man für eine Leipziger Arbeitsmarktprognose die Daten der Standortentwicklung der BMW-Group von Regensburg zugrunde, ergibt sich für unsere Grossstadt bis zum Jahre 2020 eine Senkung der Arbeitslosenquote von bis zu 7,0 % (siehe Abb. 3). Folglich wird die Kaufkraft in der Region steigen, und die Nachfrage nach Gewerbeflächen in der Innenstadt zunehmen.

Abbildung 3
Abb. 3 - Prognose zur Entwicklung der Arbeitlosigkeit

Das zeigt, dass die BMW-Ansiedlung daher in mehrfacher Hinsicht fundamentale Auswirkungen besitzt. Der Wirtschaftsraum Leipzig-Nord wird mit der Porsche AG um ein weiteres markantes Produktionsstandbein ergänzt, die für Tradition und Innovation gleichermassen steht. Mit den neuen Industrie-Arealen gewinnt zudem die gesamte Region an Imagewert und Ausstrahlung, denn mit diesen Automobilmarken und dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig wird zukünftig der Name der Stadt und der Region verbunden sein. Projiziert man den Einfluss des Konzerns auf Leipzig, dann bestimmt BMW die Zukunft der Stadt Leipzig entscheidend mit und setzt weitere Impulse zum Aufschwung.

Die Graf Solms • Investvermittlung erwartet infolge der BMW-Ansiedlung eine Trendwende im bisherigen Nachfrageschwerpunkt bei Gewerbeimmobilien vom Inneren Ring Leipzigs nach aussen hin zu autobahnnahen Objekten. Voraussichtlich wird vorrangig nach bestehenden und erschlossenen Arealen unmittelbar an der A 14 im Norden und Nordosten der Stadt Leipzig und nach den noch auszubauenden, direkt umliegenden Reserveflächen nachgefragt werden. In der Erweiterung wird sich die Nachfrage auf den Inneren Ring und die autobahnnahen Gewerbegebiete der A 9/A 38 auswirken.

Zusammenfassend, stellt die Graf Solms • Investvermittlung als regional tätiges Gewerbeimmobilien-Consulting Unternehmen fest, dass sich nach den letzten schwierigen Jahren im Gewerbeimmobilienbereich in Leipzig im 1. und 2. Quartal diesen Jahres eine positive Entwicklung im Flächenabbau (weg von der Stagnation auf Grund der Flächenumsätze im Vergleich zum Vorjahr) abzeichnet. Der Wirtschaftsstandort als auch der Immobilienmarkt Leipzig präsentieren sich somit doch als einer der bedeutendsten Agglomerationsräume Ostdeutschlands. Die Weichen vor Ort sind gestellt und alle Zeichen zeigen grün. Die Infrastruktur und die positiven Wachstumsvoraussetzungen für Neuansiedlungen sind geschaffen. Auf Grund der jüngsten Akquisitionsleistung ist der Standort Leipzig qualifiziert für weitere konkurrenzschlagende Ansiedlungen im Preis-Leistungsverhältnis.

Ein Bericht der GRAF SOLMS • INVESTVERMITTLUNG Gewerbeimmobilien Consulting Leipzig.